Service

Wir vertreten offizielle die Marken Honda und Yamaha. Natürlich haben wir zu beiden Marken eine unterschiedliche Beziehung und einige unserer Mitarbeiter sind eher Honda- und die andern eher Yamaha-Fans. Neben diesen emotionalen Aspekten bringt unsere intensive Zusammenarbeit mit den Importeuren für unsere Kundinnen und Kunden drei Vorteile:

1. Hohe Qualität des Service und der Reparatur
2. Optimaler Investitionsschutz für das Motorrad der Kundin oder des Kunden
3. Grössere Chance, seltene oder sehr gesuchte Fahrzeuge zu beschaffen

Unsere Mitarbeiter und ich bilden uns regelmässig an den Instruktionskursen von Honda und Yamaha Schweiz weiter. Damit erhalten und vertiefen wir unsere Kompetenz und bleiben im Austausch mit andern Cracks der Branche. Zur Sicherung unseres Qualitätsstandards tragen auch die Diskussionen und Rückfragen bei den internen technischen Fachkräften von Honda und Yamaha bei. Durch die gegenseitige Hilfe bei kniffligen Problemen entsteht zu diesen Know How-Trägern von Honda und Yamaha eine verlässliche Arbeitsbeziehung. Sie erlaubt uns, jederzeit den letzten technischen Stand zu erfahren und am Puls der Entwicklung zu bleiben.

Besitzer eines Markenfahrzeuges sind darauf angewiesen, dass allfällige Rückruf-, Garantie- oder Verbesserungsaktionen den Kunden auch tatsächlich erreichen. Das ist nur dann möglich, wenn das Fahrzeug von einem Vertragshändler gekauft wurde und er den Kunden auch entsprechend informiert und pflegt. Dieser Erhalt des Wertes der Fahrzeuge unserer Kunden liegt uns sehr am Herzen.

Nicht immer vermag das Marketing eines Importeurs den Bedarf und die Vorlieben für einen Typ von Motorrad vorherzusagen. Engpässe und lange Lieferfristen sind die Folge. Oft gelingt es uns in solchen Fällen wahre Wunder zu vollbringen. Dies ist nur deshalb möglich, weil wir eine sehr gute Beziehung zu unserem Importeur von Honda Motorrädern pflegen und weil wir mit Hostettler-Yamaha in Sursee sehr gut zusammenarbeiten. Wie sagt doch der Volksmund: „ Das Glück bevorzugt den vorbereiteten Geist." Ohne diese vorbereitende Beziehungspflege wäre das Glück, ein seltenes oder sehr gesuchtes Fahrzeug zu beschaffen, nicht möglich.

„Der vierte Gang"
Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit Ihrer geliebten Honda GL 1500 bergab. Ihr Töff hat schon weit über 100 000 km auf dem Buckel und versah ihren Dienst bisher klaglos. Nun beschleicht Sie aber ein ungutes Gefühl: „Irgend etwas stimmt nicht. Da ist doch ein komisches Geräusch im Getriebe."

Wenn Sie dann zu uns zur Kontrolle kommen, ist die Diagnose schnell gestellt: Der vierte Gang! Diese Krankheit ist typisch für eine GL in den mittleren Jahren: Der vierte Gang wird sehr oft durchgeschaltet. Bei einer Überlandfahrt schaltet man oft von 5 zurück nach 4 und dann nach 3 um bald wieder über den vierten in den fünften zu wechseln. Der vierte Gang wird sehr oft geschaltet und das ... nützt sich ab.

Wie gesagt, die Diagnose fällt leicht. Schwieriger wird die Reparatur: Man muss praktisch das ganze Motorrad in seine Einzelteile zerlegen! Dies füllt im wahrsten Sinne des Wortes die ganze Bude. Bis heute flicke ich als Chef eine solche Goldwing selbst. Und selbstverständlich habe ich auch meine Tricks, wie ich das Getriebe so repariere, dass der Schaden nie wieder auftritt. Diese Tricks sind mein Geheimnis, sie sind der Mehrwert, den ich einem Kunden bieten kann.

Die Zündspule
„Mein Motorrad läuft oft nur auf 2 Zylindern." Mit dieser Klage brachte mir ein sehr guter Kunde seinen Töff in den Service. Ich fuhr ihn drei Mal zur Probe. Er lief tadellos; der Fehler trat nicht auf. Das war ärgerlich, ich musste das Motorrad dem Kunden unverrichteter Dinge zurückgeben.

Der Kunde erwies sich aber als sehr genauer Beobachter. Das nächste Mal konnte er mir die Umstände minuziös schildern: „ Wenn es ganz heiss ist und ich länger gefahren bin, dann setzen zwei Zylinder aus - beide zusammen." Hoppla, dachte ich. Was ist das? Ich trug das Problem mit mir herum, es lag mir auf Magen, weil ich es nicht lösen konnte. Plötzlich dämmerte mir: Dieser Typ Fahrzeug hat nur eine Zündspule für zwei Zylinder. Wenn die Zündspule aussetzt? Ich mass den Widerstand: 20 Ohm. Der grüne Bereich liegt zwischen 21 und 24 Ohm. Kann dieses eine Ohm den Aussetzer verursachen?

Tatsächlich: Die Zündspule war das Problem. Nach ihrer Reparatur lief der Töff wieder wie am Schnürchen. Manchmal genügt ein erfahrener Motorrad-Mechaniker nicht: Es braucht auch einen aufmerksamen Kunden. Wie in der Medizin: Je genauer ein Patient seine Beschwerden schildern kann, desto präziser kann der Arzt eine Diagnose stellen.

Immer dieses Geruckel!
Können Sie sich vorstellen, dass Ihr Motorrad auf der Autobahn immer leicht beschleunigt und dann wieder verlangsamt, obwohl sie immer konstant am Gas hängen? Können Sie sich vorstellen, dass das stört und den Spass am Fahren verdirbt? Immer dieses Geruckel! Die Innerschweizer würden sagen: „ Es isch zum Haaröl-Seiche".

So ging es einem meiner treuesten Kunden. Ich klemmte mir sein Sorgenkind zwischen die Knie und fuhr mit ihm ein paar Mal zum Mittagessen nach Hause: Tatsächlich, das Motorrad schiebt - leicht zwar, aber gut spürbar. Ich kratzte mich am Kopf: Der Motor - kaum möglich, der Antrieb - bei einer Kardanwelle kaum zu glauben. Aber was dann?

Ich spürte den Töff kaum, er lag sehr schwammig auf der Strasse. Vor allem Hinten war er sehr weich. Gopfriedstutz - was war das? Meine Mechaniker fuhren die Maschine auch: Kopfschütteln.

Manchmal ist das wie in einem Krimi: Die Leiche ist für jedermann sichtbar; der Töff schiebt. Vom Täter aber fehlt jede Spur; der Motor läuft gut, die Kraftübertragung stimmt, die Bremsen sind es nicht. Höchstens einige Indizien liegen vor: weich gefedert, schwammig auf der Strasse. Aber wo ist die Indizienkette, die zum Täter führt?

Die Lösung lag in einer Schraubendrehung: 10 Sekunden am richtigen Schräubchen gedreht und der Täter war überführt. Mehrer Stunden denken und dann 10 Sekunden arbeiten, das ist Töff-Kriminalistik.

Woran lag es? Durch die weiche Federung sank das Hinterrad manchmal leicht ein. Dies führte zu einem kleinen Drehmoment auf den starren Kardanantrieb. Dieses Moment beschleunigte das Hinterrad leicht. Das Ausfedern führte dann zum Gegenteil, das Rad wurde geringfügig gebremst - das Gefährt ruckelte. Ein Kick an der Dämpfungsschraube und das Problem war gelöst.